1. Warum Sie Ihren Balkon oder Garten katzensicher machen sollten
Entgegen der weit verbreiteten Meinung landen Katzen nicht immer auf ihren Pfoten. Das High-Rise-Syndrom bezeichnet Stürze von ungesicherten Balkonen oder Fenstern, die oft durch Neugierde oder falsche Distanzeinschätzung verursacht werden.
Hauptrisiken
- Sturz von einem zu dünnen Geländer oder Fenstersims
- Flucht durch einen Zaun oder eine schlecht geschützte Mauer
- Kontakt mit anderen Tieren oder Giftstoffen
- Desorientierung oder Verletzung nach einem Ausflug
Bei einem Unfall ist eine tierärztliche Behandlung immer dringend erforderlich, was zu hohen Kosten führen kann.
In der Schweiz haften Tierhalterinnen und -halter für Schäden, die ihre Haustiere verursachen, aber auch bei einem Unfall aufgrund mangelnder Sicherheit.
2. So machen Sie Ihren Balkon oder Garten sicher
Ziel ist es, Ihrer Katze ihren Freiraum zu lassen und gleichzeitig Risiken zu reduzieren. Die besten Optionen hängen von Ihrem Zuhause ab.
2.1 Balkon sichern
Katzennetz: elastisch und widerstandsfähig, um Stürze zu verhindern.
- Empfohlene Maschengrösse: maximal 3 × 3 cm, damit kleine Kätzchen den Kopf nicht durch die Maschen stecken können. Denken Sie daran, ein Spannseil um das Netz herum anzubringen.
- Befestigung: Kleber (Bird-Tech), Teleskopstangen oder Bohren (mit Zustimmung der Vermietung).
- Qualität: UV-beständiges, verstärktes, kratzfestes Netz.
Tipps:
- Die Netze sind in verschiedenen Farben erhältlich.
- Vermeiden Sie transparente Netze, die oft unstabil sind.
- Mit Balkonnetzen wie von Bird-Tech müssen Sie keine Löcher in die Wände bohren.
Alternativen:
- Plexiglasscheiben für eine uneingeschränkte Sicht
- Festes Drahtgitter oder Holzrahmen, ideal für sehr aktive Katzen
Für eine optimale Sicherheit sollte das Netz den gesamten Balkon abdecken. Wenn Ihr Balkon kein Dach hat, fügen Sie einen Überhang von mindestens 50 cm in einem Winkel von 45° hinzu.
2.2 Garten sichern
- Katzenzaun: Gitter mit Überhang in umgekehrter L-Form oben auf dem Zaun.
- Catio (Aussengehege): ein idealer Kompromiss zwischen Freiheit und Sicherheit.
- Natürliche Barrieren: dichte Hecken, unauffällige Netze oder abschreckende Pflanzen (Lavendel, Zitronengras).
Tipp: Bei den ersten Freilaufversuchen begleiten Sie Ihre Katze am besten mit einem Katzengeschirr und einer Leine.
3. Vorschriften und Verpflichtungen in der Schweiz
Als Halter/-in
Sie haften für Schäden, die Ihre Katze verursacht. Stürzt sie von einem ungesicherten Balkon, können Sie haftbar gemacht werden.
Als Vermieter/-in
- Für jede dauerhafte Einrichtung (Bohren, Schrauben) ist die schriftliche Genehmigung der Verwaltung erforderlich.
- Schutzmassnahmen ohne Bohrungen (Spannseile, Teleskopstangen) werden oft akzeptiert, aber es ist besser, vorher nachzufragen.
Tierschutz
Gemäss Tierschutzgesetz (TSchG) sind Risiken vorzubeugen und die Sicherheit der Tiere zu gewährleisten. Ausserdem gibt es an manchen Orten Einschränkungen zur Sichtbarkeit der Katzennetze.
4. Schritte für eine sichere Umgebung
- Risikobereiche identifizieren (Ränder, Höhen, Zugänge).
- Eine Ausstattung wählen, die zu Ihrer Wohnung und dem Temperament Ihrer Katze passt.
- Falls nötig, die Zustimmung der Vermietung einholen.
- Schutzvorrichtungen sicher befestigen.
- Die Umgebung aufwerten (schattige Ecken, Spiele, Aussichtspunkte).
- Die ersten Erkundungstouren begleiten.
- Regelmässige Kontrolle der Anlagen.
5. Häufige Probleme und Lösungen
- Meine Katze kaut am Netz → Bieten Sie ihr passendes Spielzeug oder Kratzbäume. Wählen Sie ein verstärktes Netz.
- Sie miaut ständig, um rauszugehen → Führen Sie eine Routine zu festen Zeiten ein. Wenn möglich, installieren Sie eine sichere Katzenklappe, die nur zum gesicherten Balkon oder Garten führt. So kann Ihre Katze stressfrei raus und rein gehen.
- Das Netz stört die Sicht oder das Licht → Wählen Sie ein Netz mit breiten Maschen. Dezente Farben stören weniger als transparente Netze.
Zusammenfassung
Mit einem gesicherten Balkon oder Garten kann Ihre Katze sorgenlos ihre Freiheit geniessen, ohne dass sie weglaufen oder stürzen kann. Diese kleine Investition verbessert die Lebensqualität Ihrer Katze ... Und Sie bleiben ganz entspannt.
Damit Sie ganz in Ruhe schlafen können, schliessen Sie eine Tierversicherung bei Animalia ab, mit der bis zu 90% der Tierarztkosten gedeckt werden, auch bei einem Unfall im Freien.
Kurze Checkliste
- Netz angebracht (Maschen ≤ 3 cm)
- Dauerhafte Befestigungen oder ohne Bohrung je nach Erlaubnis (alle 20 cm)
- Genehmigung der Verwaltung eingeholt, falls nötig
- Katzenzaun oder sichere Catio
- Aufgewertete Umgebung (Spiele, Kratzbäume, Schatten)
- Katzengestell für die ersten Erkundungstouren getestet
- Kontakt mit Pflanzen und Giftstoffen nicht möglich
- Fenster gesichert, vor allem bei Kippflügeln
Dieser Artikel wurde in Zusammenarbeit mit dem Westschweizer Tierschutzverein Kumea verfasst.