Spaziergänge im Wald und in der Natur sind wichtig für das körperliche und geistige Wohlbefinden sowohl von uns Menschen als auch unserer vierbeinigen Begleiter. Damit der gewünschte Erholungseffekt auch eintreten kann, sollten Sie einige Vorsichtsmassnahmen treffen.
Bei Spaziergängen im Wald sollten Sie Ihren Hund unbedingt an der Leine führen, denn auch sanftmütige Vierbeiner können für die Waldbewohner eine Bedrohung darstellen. Besonders gefährdet sind etwa Vögel, die auf dem Waldboden nisten. Zwar mag der natürliche Jagdinstinkt mancher Vierbeiner im städtischen Raum kaum zutage treten, im Wald und in ländlichen Gebieten wird er jedoch stärker angeregt. Selbst der bravste Hund kann dann zum Jäger werden, dann nutzt auch alles Rufen nichts mehr. Auch der Wald selbst kann für den Hund gefährlich sein. Insbesondere Vergiftungen durch appetitlich aussehende Pilze, Kastanien, Eicheln, Tannenzapfen und Beeren sind eine ernstzunehmende Bedrohung. Ganz zu schweigen von den Abfällen nachlässiger Waldbesucher.
Vor einem Spaziergang im Wald sollten Sie sich über die Jagdperioden in Ihrem Kanton informieren. Mancherorts ist die Jagd abgesehen von gewissen Schutzzeiten das ganze Jahr über erlaubt, man spricht hier von der Revierjagd. In anderen Kantonen ist die Jagdzeit auf wenige Wochen im Herbst beschränkt. Dieses System wird Patentjagd genannt. Es ist übrigens nicht gesetzlich vorgeschrieben, eine Jagdgesellschaft anzumelden. In Kantonen, in denen die Jagd ganzjährig erlaubt ist, sollten Sie gewisse Vorsichtsmassnahmen treffen, um böse Überraschungen zu vermeiden. Am besten ist es, sich vorab bei der Gemeinde oder beim zuständigen Jagdverein zu informieren, ob sich evtl. Jagdausflüge angemeldet haben. Unter diesem Link finden Sie eine Liste mit den zuständigen Stellen.
Das Wichtigste ist, dass Sie schon von Weitem gut sichtbar sind. Bleiben Sie auf den offiziellen Wegen und tragen Sie helle und möglichst auffällige Kleidung. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, kann seinem Hund auch ein Glöckchen umhängen, damit ein Jäger ihn allenfalls hört. Ausserdem sollten Sie die Warnschilder am Weg beachten. Durch lautes Sprechen können Sie sich ebenfalls bemerkbar machen. Sind Schüsse zu hören, muss Ihr Hund unbedingt bei Fuss geführt werden. Dann sollten Sie den Wald zügig und unter lautem Rufen verlassen, damit weder Sie noch Ihr Hund in die Schusslinie geraten. Sie sollten sich keinesfalls nach Einbruch der Dunkelheit im Wald aufhalten.
Vermeiden Sie auf jeden Fall eine direkte Konfrontation zwischen Ihrem Begleithund und einem Hütehund. In der Schweiz sind derzeit 200 Herdenschutzhunde im Einsatz, die eigenständig für den Schutz des ihnen anvertrauten Viehs sorgen. Sie sind dazu ausgebildet, Eindringlinge zu vertreiben, weshalb sie Spaziergänger als potenzielle Gefahr wahrnehmen. Das bringen sie auch durch lautes Bellen zum Ausdruck. Wenn Sie bei Ihrem Spaziergang einen Herdenschutzhund, begegnen, bewahren Sie Ruhe. Halten Sie Ihren Hund an der kurzen Leine und umgehen Sie die Herde möglichst grossräumig. Auf welchen Alpen Herdenschutzhunde im Einsatz sind, können Sie auch im Internet recherchieren – eine sinnvolle Vorsichtsmassnahme vor jeder Wanderung mit (und ohne) Hund.
Tierversicherungen sind freiwillig, aber für Ihren Vierbeiner nützlich. Versicherungen bieten Schutz bei Krankheit und Unfall, erstatten Impf- und Sterilisationskosten usw. Mehr dazu erfahren Sie hier.