03.05.2022

Wandern mit Hund: So geht’s!

Wandern mit dem Hund ist ein besonderer Moment! Es bringt Sie nicht nur ihrem treuen Begleiter auf vier Pfoten näher, sondern auch der Natur. Frische Luft tut sowohl Ihnen als auch Ihrem Vierbeiner gut und endlich kann er sich austoben, Neues erleben und Entdeckungen machen. Damit diese sportlichen Ausflüge reibungslos ablaufen, sollten ein paar Verhaltensregeln beachtet werden.

Darauf sollten Sie achten :

Gesetzliche Vorschriften

Es gibt gewisse Orte in der Schweiz, wo Hunde nicht erlaubt sind – selbst wenn sie an der Leine geführt werden. Halten Sie sich an diese Vorgaben aus Respekt vor den Wildtieren und ihren Paarungszeiten. In einigen Parks und Naturreservaten ist der Zugang zu gewissen Wegen für Hunde streng verboten, auf anderen dürfen sie sich hingegen verausgaben. Welche Wege Sie mit Ihrem Vierbeiner begehen dürfen, erfahren Sie auf den Websites der Pärke oder in den örtlichen Tourismusbüros. Vom 1. April bis zum 15. Juli gilt im Wald Leinenpflicht. Gebiete mit Wanderweidewirtschaft sind in dieser Hinsicht stark reguliert, denn Herdenhütehunde würden sicher nicht gut auf einen unerfahrenen Artgenossen reagieren. Besonders grosse Hunde könnten vom Herdenhütehund als Angreifer und somit als Gefahr eingestuft werden. Wenn Ihr Hund hingegen besonders klein ist, könnte er von Raubvögeln und anderen Jägern als Beute angesehen werden. Vor jeder Wanderung sollten Sie sicherstellen, dass Ihr Hund Sie auch in das vorgesehene Wandergebiet begleiten darf. Überprüfen Sie dabei nicht nur den Ort, sondern auch den Zeitpunkt für die Wanderung. Gewisse Gebiete sind nur während der Paarungszeit verboten. Wenn das Timing passt, können Sie Ihre Fellnase wahrscheinlich mitnehmen, wenn Sie sie an der Leine führen. Gut zu wissen: Verstösse jeglicher Art werden systematisch mit einer hohen Geldbusse bestraft.

Sicherheit geht vor

Ob Sie Ihren Hund an der Leine führen oder nicht, hängt vom Wanderweg ab. Sie sollten Ihren Vierbeiner nahe bei sich führen und der Grund dafür ist einfach: Es geht um die Sicherheit Ihres Gefährten auf vier Pfoten und auch um die Sicherheit anderer Menschen und Tiere. Ist Ihr Hund nicht an der Leine, kann es passieren, dass er sich auf gefährliche Wege begibt und stürzt oder dass er den interessanten Gerüchen folgt und plötzlich einem Wildtier gegenübersteht. Er könnte sogar zur Zielscheibe für Jägerinnen und Jäger werden. Am besten behalten Sie Ihren Hund während der Wanderung in Ihrer Nähe. Was andere Leute anbelangt, so kann es sein, dass sie Angst vor Hunden haben und sich daher sicherer fühlen, wenn Sie Ihren Hund an der Leine haben. Auch die Wildtiere würden dies begrüssen. Bellende Hunde, die ihnen hinterherjagen, können ihnen einen grossen Schrecken einjagen und Stress verursachen.

Muten Sie sich und Ihrem Hund nicht zu viel zu

Ihr Hund hat, genau wie alle Lebewesen, seine eigene Leistungsfähigkeit und diese müssen Sie bei der Planung einer Wanderung berücksichtigen. 10 Kilometer für unsere Menschenbeine entsprechen 20 Kilometer für unsere Fellnasen. Sie machen kleinere Schritte und erkunden die Gegend. Vermeiden Sie technisch anspruchsvolle Passagen mit steilen Anstiegen.

Selbst wenn Sie Ihren Hund und seine Leistungsfähigkeit gut kennen, sollten Sie ihn bei den ersten Wanderungen nicht zu sehr fordern. Mehrstündige Wanderungen sollten nur dann in Betracht gezogen werden, wenn Ihr Hund daran gewöhnt ist und viel Wandererfahrung hat.

Schwieriges Gelände

«Wenn ich das kann, schafft mein Hund das auch.» So denken die meisten Hundehalterinnen und -halter. Trotz der Vorteile, die die Fortbewegung auf allen Vieren mit sich bringt, sind gewisse Gelände für einen Hund zu schwierig und Sie müssen ihm helfen. Mit einem Hundegeschirr können Sie Ihren Begleiter führen und bei Bedarf auch mal tragen.

So wird die Wanderung mit Ihrem Hund einzigartig

  1. Schrittweises Training: Sollte Ihr Hund bisher nur Spaziergänge im Park auf flachem Terrain absolviert haben, dann gewöhnen Sie ihn nach und nach an sportlichere, längere Strecken. Mehrstündige Spaziergänge, die physisch anspruchsvoll sind, sollten Sie zu Beginn vermeiden. Die Natur kann zuerst auch verstörend auf ihren Vierbeiner wirken. Extreme Wetterverhältnisse wie Schnee oder grosse Hitze erlebt Ihr Hund noch viel intensiver als Sie, weil er ja näher am Boden ist. Und ausserdem: Würden Sie gerne barfuss auf heissen Steinen gehen oder über Schnee laufen? Auch wenn Hunde eine bessere körperliche Konstitution haben als wir, müssen wir trotzdem vorsichtig sein und auf sie Acht geben. So ist Spass garantiert für zwei!
  2. Erziehung: Erziehung ist das A und O, wenn Sie Ihren Hund von der Leine lassen möchten: Er muss auf Sie hören und Ihnen gehorchen, wenn Sie ihn zurückrufen.
  3. Geeignete Ausrüstung: Mit einer Leine ist Ihr Hund immer in Ihrer Reichweite. Leinen können nicht nur am Halsband befestigt werden, sondern auch am Hundegeschirr oder Zuggeschirr. Letzteres wird über die Leine an Ihrem extra dafür konzipierten Hüftgurt befestigt, wobei Sie totale Bewegungsfreiheit haben. Ihr Hund wiederum verspürt keinen Druck auf dem Hals, da das Zuggeschirr über die Schultern verläuft. Auch das restliche Material sollte an das Gelände und die Wanderung angepasst sein. Ein faltbarer Fressnapf für Futter und Wasser und ein Erste-Hilfe-Kit gehören zu jeder Ausrüstung dazu.
  4. Futter: Füttern Sie Ihren Vierbeiner weder direkt vor der Fahrt noch bevor Sie sich auf eine Wanderung begeben, die ihm körperlich viel abverlangt. Ihrem Hund wird es unwohl sein und jeder Schritt wäre eine Qual. Es spricht jedoch nichts dagegen, ihm ab und zu ein paar Kroketten oder einen kleinen Imbiss zu geben.
  5. Mit oder ohne Leine? Wenn Sie auf Spaziergänger/innen mit Hund, Wandergruppen, Radfahrer/innen oder Jogger/innen treffen, sollten Sie ihren Hund zurückrufen. Er gehört ebenfalls an die Leine, wenn Sie an einer Familie, die gerade ein Picknick macht, vorbeigehen oder einen Hirten/eine Hirtin samt Herde antreffen.
  6. GPS und Kontaktdaten: Eine Leine kann immer reissen, besonders dann, wenn Ihr Vierbeiner von intensiven Gerüchen und Geräuschen umgeben ist. Und schwupps – ihr Hund ist im Dickicht verschwunden! Für solche Situationen ist ein Chip mit GPS und ein Halsband mit Ihren Kontaktdaten unumgänglich.
  7. Prüfen Sie die körperliche Verfassung während und nach der Wanderung: Achten Sie während der Wanderung darauf, wie fit Ihr Vierbeiner ist. Kälte und Hitze sind nicht seine besten Freunde, weshalb Sie je nach Temperatur Pausen vorsehen müssen. Diese Zeit können Sie nutzen, um ihm Wasser zu geben und ihn mit ein paar Leckereien zu belohnen. Wenn Sie zuhause oder an ihrem Zielort eintreffen, sollten Sie schauen, wie es Ihrem Hund geht. Zuerst müssen Sie sicherstellen, dass er sich auf dem Weg keine Parasiten eingefangen hat, und dann, dass seine Pfoten in gutem Zustand sind und er sich keine Verletzungen zugezogen hat. Wenn Sie ihm etwas Gutes tun wollen, massieren Sie ihm seine Ballen mit etwas Balsam.

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