Die Katze ist bekanntlich ein territoriales Raubtier, das kein „Sozialverhalten“ und keine Hierarchie kennt wie der Hund. Wie man auch oft sagt, ist sie „unabhängig“. Manche Katzen sind aggressiver als andere. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Wenn sich ihr Verhalten jedoch ohne erkennbaren Grund abrupt verändert, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
Sie kann sich gegen andere Tiere richten, aber auch gegen Menschen. Hier ist der „Charakter“ der Katze von vorrangiger Bedeutung, das heisst ihr Sozialisationsgrad, der schon im frühesten Alter erworben wird. Es ist manchmal schwierig, einem Mangel an Sozialisation abzuhelfen; es erfordert Geduld und eine spezifische Behandlung etwa mit Beruhigungs- und Sozialisationspheromonen, die der Tierarzt verschreiben kann.
Katzen haben manchmal „Aggressivitätskrisen“. Es ist, als würde ihr Jagdinstinkt wieder erwachen, und als würde die Katze Sie als Beute wahrnehmen. Dies unterstreicht die Tatsache, wie sehr Ihr kleines Raubtier darauf angewiesen ist, dass Sie mit ihm spielen und sich mit ihm beschäftigen. Auch ein Ernährungsproblem kann eine Krise auslösen, zum Beispiel wenn die Katze hungrig ist oder mit anderen Tieren rivalisiert.
Die Katze wehrt sich gegen körperliche Angriffe wie Schmerz und Zwang (Katzen sträuben sich oft, wenn sie gegen ihren Willen festgehalten werden). Wie bei der Sozialisation ist eine mangelnde Duldung von Berührungen und Zwängen schwierig zu verbessern, wenn das Katzenkind nicht schon im frühesten Alter daran gewöhnt wurde.
Dieses verbreitete Problem ist eigentlich eine Form der Selbstverteidigung. Katzen dulden im Allgemeinen nicht viel Körperkontakt und können nach einer gewissen Zeit ärgerlich werden, weil sie ihn nicht mehr vertragen. Hier ist es wichtig, dass Sie die ersten Zeichen eines bevorstehenden Angriffs erkennen, um ihn abzuwenden: im Allgemeinen bekommt die Katze weit aufgerissene, runde Augen und ihr Schwanz bewegt sich.
Diese Aggressivität kann durch häufiges Streicheln des Katzenkindes vom frühesten Alter an abgebaut werden. Je später man sich des Problems annimmt, umso schwieriger wird es. Eine geeignete Therapie und Medikamente können jedoch eine Verbesserung bewirken.
Katzen lenken ihre Aggressivität auf ein Ziel, das gar nicht die Ursache ihrer Erregung ist! Der Reiz kann von sehr vielfältigen, für den Menschen manchmal nicht wahrnehmbaren Quellen ausgehen (Ultraschall, unangenehme Gerüche, Katze draussen, etc.).
Wenn Ihre Katze, während Sie sie streicheln, ein Geräusch hört, das sie beunruhigt oder beängstigt, kann sie sich gegen Sie wenden und danach die Flucht ergreifen. Auch bei diesem Problem kann man mit Medikamenten und Verhaltenstherapien stabilisierend auf den emotionalen Zustand Ihrer Katze einwirken. Aber auch hier ist es besser, vorzubeugen, indem Sie lernen, eine erregte Katze zu erkennen, und sie in kritischen Momenten in Ruhe lassen.
Es geht hier um Gesundheitsprobleme mit oder ohne erkennbare Symptome. Im Vordergrund stehen natürlich Schmerzen, aber es gibt auch andere Leiden. Bei einer abrupten Verhaltensänderung ohne erkennbare Erklärung (keine Veränderung in der Lebensumgebung, keine neuen Tiere, keine offensichtlichen Stressfaktoren, etc.) müssen Sie daher unbedingt den Tierarzt aufsuchen.