Erziehung, Verhalten
10.08.2023

So gelingt der Einstieg in Canicross

Canicross ist ein Hundesport, bei dem Besitzer und Hund gemeinsam in der Natur laufen (also eine Art Geländelauf) und der allen offensteht – auch Kindern. Er liegt gerade voll im Trend, da er den Hund gesund hält und ihm eine hervorragende Möglichkeit bietet, sich zu verausgaben. Damit sowohl Mensch als auch Hund Spass am Canicross haben, gilt es, ein paar Punkte zu beachten.

Die richtige Ausrüstung

Ein wesentlicher Ausrüstungsgegenstand für Canicross ist das Zuggeschirr. Dieses muss an den Hundekörper angepasst sein, damit das Tier optimale Leistungen erbringen kann und sich nicht verletzt. Am besten lässt man sich in einem Fachgeschäft hinsichtlich Modell und Grösse beraten.  Ein klassisches Hundegeschirr ist nicht für Canicross geeignet, da es aufgrund der grossen Zugkraft den Rücken des Hundes in Mitleidenschaft ziehen könnte.

Das Zuggeschirr ist mit einer elastischen Leine verbunden, die ruckartige Bewegungen abdämpft. Der Härtegrad der Leine ist entsprechend dem Gewicht des Hundes zu wählen, um den Rücken des Läufers und die Gelenke des Hundes zu schonen. Canicross-Geschirre gibt es mit Leinen in verschiedenen Längen, mit verschiedenen Fixierungsvarianten und sogar mit Doppelleinen, um mit zwei Hunden gleichzeitig zu laufen. Der Läufer benötigt einen Bauch- oder Hüftgurt, der den Zug optimal auf die Hüfte oder das Gesäss verteilt und so Rückenschmerzen vorbeugt. Und natürlich sind auch gut dämpfende Schuhe sehr wichtig.

Schritt für Schritt (und frühestens ab 12 Monaten)

Vor dem Lauf ist kurzes Aufwärmen enorm wichtig. Der Hund sollte sich wiederholt hinsetzen und wieder aufstehen sowie mehrmals die Gebetsstellung einnehmen.

Die ersten Male läuft der Hund zunächst ohne Leine und Zuggeschirr neben dem Besitzer her. Danach kann man ihn für kurze Läufe einspannen. Folgende Empfehlungen sollten unbedingt berücksichtigt werden, um das Wohlbefinden des Tieres zu gewährleisten:

  • Immer auf seinen Hund hören und ihn nie zum Canicross zwingen, ansonsten verliert er die Freude an diesem Sport.
  • Vorsicht bei Läufen auf hartem Untergrund, die Gelenksschmerzen bei Mensch und Hund verursachen können.
  • Läufe während der heissesten Stunden des Tages vermeiden, um Sonnenbrand und übermässigem Verschleiss der Polster vorzubeugen. Den Hund vor, während und nach dem Lauf mit ausreichend Wasser versorgen. Eine Überhitzung ist bei Hunden nämlich schnell passiert.

Damit der Hund lernt, seinen Begleiter zu ziehen, ist es anfangs am besten mit einer weiteren Person und/oder einem anderen Hund zu trainieren, die oder der vor ihm läuft und ihn antreibt. Auch Abbiegen will gelernt sein: Einfach beim Spazierengehen «links» bzw. «rechts» sagen, abbiegen und den Hund belohnen. Das wird so lange wiederholt, bis es der Hund verinnerlicht hat.

Laufen im Klub, Teilnahme an Canicross-Läufen

Die Läufe werden vom Schweizerischen Canicross Verband (SCV) organisiert. Vor jedem Lauf untersuchen Tierärzte die Hunde, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Es können nur Hunde teilnehmen, die mit Chip oder Tattoo gekennzeichnet sind. Ausserdem kann es sein, dass bestimmte Impfungen nachgewiesen werden müssen. Der Tierarzt weiss in der Regel Bescheid. Nach einer Veranstaltung, an der viele Hunde zusammenkommen, kann es auch sinnvoll sein, seinen Hund zu entwurmen.

Neben Canicross gibt es auch Caniwalking, Dogscooting und sogar Canitrail oder Skijöring – für jeden ist etwas dabei! Caniwalking eignet sich für ältere Hunde, während Traildog (Mountainbiken mit Hund) ideal für aufgekratzte Hunde ist, die erst bei hoher Geschwindigkeit so richtig Spass haben. An erster Stelle stehen auf jeden Fall das gemeinsame Vergnügen und die Stärkung der Mensch-Hund-Beziehung.