Gesundheit
28.10.2020

COVID-19 und unsere Haustiere

Seite Ende 2019 hält eine neue Krankheit die Welt in Atem. Wir alle sind davon betroffen und sei es auch nur durch die Einschränkung unserer Lebensgewohnheiten. Aber nicht nur wir Menschen leiden darunter, auch unsere vierbeinigen Lieblinge sind gefährdet.

Was ist COVID-19?

Die Erreger der Krankheit gehören zur Virusfamilie der Coronaviridae. Den Namen tragen sie aufgrund der charakteristischen Fortsätze auf ihrer Oberfläche, die durch ein Mikroskop gesehen an eine Sonnenkorona erinnern. Diese Virusfamilie ist für zahlreiche Krankheiten verantwortlich – sowohl beim Menschen als auch bei Tieren. Das Virus SARS-CoV-2, das die Krankheit COVID-19 verursacht, ist eine neue Form, die vor der Pandemie noch nie beobachtet worden war. Die Herkunft des Virus konnte noch nicht eindeutig geklärt werden, wir wissen nur sicher, dass die Krankheit zum ersten Mal im Dezember 2019 in der chinesischen Stadt Wuhan – dem Epizentrum der Pandemie – auftauchte. COVID-19 ist extrem ansteckend und wird bei körperlicher Nähe sehr leicht übertragen. Auch wenn die Symptome in den meisten Fällen relativ mild sind (Halsschmerzen, trockener Husten, Fieber und Mattheit), kann die Krankheit bei Angehörigen einer Risikogruppe wie älteren Personen oder Personen mit Herzerkrankungen oder Diabetes sehr gefährlich werden. Es können sich daraus Atemschwierigkeiten oder Lungenprobleme entwickeln, schwere Krankheiten, die sogar zum Tod führen können. Derzeit gibt es keine Medikamente und keine Impfung gegen das Virus, es können lediglich die Symptome behandelt werden.

Was bedeutet das für unsere Hunde und Katzen?

Weltweit wurden bereits mehrere Fälle positiv auf das SARS-CoV-2-Virus getesteter Tiere gemeldet. Im September 2020 wurden in China insgesamt fünf Katzen und zwei Hunde positiv getestet. Zuvor waren in Europa und im Rest der Welt mehrere solcher Fälle bekannt geworden.

Es ist sehr wichtig zu wissen, ob ein Tier infiziert ist oder nicht, da eine Infektion immer auf den Kontakt mit einem infizierten Menschen zurückzuführen ist. Wie beim Menschen dürfte die Krankheit auch für Tiere grundsätzlich nicht tödlich sein, sie kann jedoch Vorerkrankungen verschlimmern. Das legt zumindest der Fall von Buddy nahe, einem Deutschen Schäferhund aus den USA, der am 11. Juli 2020 verstarb. Das Virus wurde von seinem infizierten Herrchen auch an ihn übertragen. Der Hund hatte ein Lymphom, welches in Kombination mit COVID-19 seinen Gesundheitszustand derart verschlechterte, dass keine Behandlung mehr half und Buddy eingeschläfert werden musste. Duke, der andere Hund der Familie, zeigte hingegen überhaupt keine Symptome, obwohl er ebenfalls positiv auf COVID-19 getestet wurde.
Die Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE) hat erklärt, dass die Pandemie allein auf die Mensch-zu-Mensch-Übertragung des Virus zurückzuführen ist, die Tiere durch ihre Nähe zum Menschen jedoch unfreiwillig gefährdet sind. Die Übertragung von Tier zu Mensch spielt bei der Verbreitung der Krankheit keine wesentliche Rolle.

Welche Vorsichtsmassnahmen sind angezeigt?

Da die weltweite Lage äusserst besorgniserregend ist, sollte jeder für den Fall vorsorgen, dass er ins Spital muss. Der erste Schritt ist daher, Personen vorzuwarnen, die in einem solchen Fall auf das Haustier aufpassen könnten – egal ob Familienmitglieder, Nachbarn oder Kollegen. Wer an COVID-19 erkrankt und in Heimquarantäne ist und keinen Garten hat, sollte seinen Hund für die Zeit der Genesung lieber jemandem überlassen, der sich gut um ihn kümmern kann. Hat der Hund aber Zugang zu einem Garten, ist es besser, ihn bei sich zu behalten. Dasselbe gilt natürlich für Katzen.

Positiv auf COVID-19 getestete Personen mit Assistenzhund können diesen natürlich nicht einfach weggeben. In diesem Fall ist es wichtig, den Körperkontakt mit dem Tier zu minimieren und sich vor und nach jedem Kontakt gut die Hände zu waschen. Während der Infektionsdauer muss eine dritte Person mit dem Tier Gassi gehen. Direkten Kontakt mit der Person, die den Hund abholt, sollte man tunlichst vermeiden. Diese sollte dabei ausserdem alle Schutzmassnahmen einhalten, um sich nicht selbst anzustecken.

In jedem Fall ist es wichtig, dass Personen, die das Virus haben und ihre Tiere bei sich behalten, den Kontakt zu diesen streng vermeiden. Das bedeutet also: nicht streicheln und keine Küsschen geben. Es ist zum Wohl der Tiere. In dieser schwierigen Zeit gilt natürlich auch, dass keine anderen Tiere gestreichelt werden sollten und dass die eigenen Tiere nicht von anderen Personen gestreichelt werden. Wir sollten alle möglichst vorsichtig handeln, um die Pandemie so gut wie möglich einzudämmen.

Muss das Tier während der Quarantäne zum Tierarzt, sollte dieser telefonisch genau über die spezielle Lage aufgeklärt werden. Er weiss bestimmt Rat. Leinen und Halsbänder können zwar desinfiziert werden, wichtig ist aber, dass das Fell nicht in Berührung mit Alkohol kommt, da das schwere Verletzungen zur Folge haben kann.

Ausserdem sind Mundnasenschutzmasken nicht für Tiere gedacht, sie könnten Atemprobleme verursachen.

Die Gesundheit unserer vierbeinigen Gefährten liegt in unserer Verantwortung. Vergessen wir das nicht und halten wir alle Schutzmassnahmen ein, um sie zu schützen.