Der Hund (Canis familiaris) ist eine domestizierte Spezies, was bedeutet, dass er sich genetisch an das Leben mit uns Menschen angepasst hat. Seine Domestizierung ist eine faszinierende Evolution, die seinen wilden Vorfahren, den Wolf (Canis lupus), zu unserem treuen Gefährten machte. Aber wie kam es dazu und welche Etappen gab es dazwischen?
Wann wurde der Hund domestiziert? Dank archäologischer Funde konnte die Domestizierungsperiode des Hundes auf 40 000 bis 20 000 v. Chr. datiert werden, also noch lange vor der Domestizierung der Katze um 7000 v. Chr. Ausserdem konnte nachgewiesen werden, dass sich Wölfe schon 400 000 v. Chr. vermehrt in der Nähe von Menschen aufhielten. Die Domestizierung erfolgte schrittweise bei verschiedenen Völkern, sowohl in Asien als auch in Europa.
Die Anfänge der Domestizierung des Hundes
Die verbreitetste Hypothese von der Annäherung zwischen Wölfen und Menschen beruht auf der Kooperation dieser beiden grossen Jäger. Die Wölfe fanden in unseren Nahrungsresten leichtes Fressen und in unserer Nähe Schutz für ihre Welpen, während die Menschen von wertvoller Hilfe bei der Jagd, Schutz und Ressourcen, wie Häute, profitierten. Dieser Domestizierungsprozess begünstigte folgsame und weniger ängstliche Wölfe, was schliesslich zur Domestizierung des Hundes führte. Diese Verhaltensänderungen gingen mit morphologischen Veränderungen einher, die im Laufe der Jahrhunderte eine neue Spezies hervorbrachten: den Hund.
Die wichtigsten Unterschiede zwischen Hund und Wolf
Welches war das erste Tier, das in der Jungsteinzeit vom Menschen domestiziert wurde? Hunde werden oft als eines der ersten Tiere angesehen, die der Mensch domestizierte, bereits lange vor der Jungsteinzeit. Der Hund unterscheidet sich in vielen Punkten vom Wolf. In puncto Körperbau sind beim Hund die Statur, der Schädel, das Hirn wie auch der Kiefer kleiner. Sie haben auch weniger Zähne, eine kürzere Schnauze und je nach Rasse einen Stop (Absatz zwischen Stirn und Schnauze) sowie Hängeohren. Im Gegensatz zu ihren Vorfahren, entwickelten die Hunde ausserdem das Bellen, ein für den Menschen nützliches Verhalten, das ihn vor potenziellen Gefahren warnt. Auch die Verdauung funktioniert bei Hunden anders. Sie produzieren mehr Enzyme, was ihnen ermöglicht, Stärke zu verdauen. Grund für diesen Unterschied ist, dass der Hund üblicherweise die Essensreste des Menschen frass.
Sozial- und Territorialverhalten
Hunde unterscheiden sich nicht nur in ihrer Nähe zum Menschen, sondern auch in ihrem Sozialverhalten vom Wolf. Während Wölfe im Rudel in einer Familie leben, die um ein dominantes Paar aufgebaut ist, schliessen sich wilde Hunde paarweise in Gruppen unterschiedlicher Herkunft zusammen. Hunde jagen nur selten, fressen vor allem Aas und Nahrungsreste und helfen einander nicht bei der Erziehung der Welpen. Es ist daher falsch bei Hunden, von einem Rudel zu sprechen. Die Bezeichnung Hundegruppe ist passender.
Schliesslich verteidigen Wölfe ihr Territorium, indem sie andere Rudel ausschliessen und ihr Revier markieren, während Hunde nicht wirklich territorial sind. Sie verteidigen bestimmte wichtige Orte (Futterplatz, Schlafplatz, Unterschlupf usw.), aber vertreiben andere Tiere nicht aus einem ganzen Gebiet. Das Harnmarkieren ist vielmehr eine Art der Kommunikation als territoriales Verhalten.
Wann wurde der Hund zum Haustier? Diese Evolution fand schrittweise statt, aber erst durch diese Domestizierung sind sie unser treuer Begleiter geworden.
Fazit: Die Entwicklung vom Wolf zum Hund
Der Hund stammt zwar vom Wolf ab, hat sich aber durch den Kontakt mit dem Menschen stark verändert. Daher sollten Hunde auch nicht mit Wölfen gleichgesetzt werden, denn sie verhalten sich sehr unterschiedlich.