Das Haus voller Welpen haben, eine zusätzliche Ertragsquelle, die Verbreitung einer Rasse fördern u. v. m. Es gibt viele gute Gründe für die Fortpflanzung seiner Hündin. Wichtig ist dabei nur zu bedenken, dass ein guter Züchter viele Fähigkeiten braucht und so ein Projekt gut überlegt sein sollte. Ausserdem sollten sich nicht alle Hündinnen fortpflanzen, insbesondere keine Tiere mit körperlichen Beschwerden oder Verhaltensproblemen, die sie an die Nachkommen weitergeben könnten.
Ein planungsintensives Projekt
Die Anzahl Welpen in einem Wurf kann stark variieren. Zwar ist es grundsätzlich so, dass bei kleinen Rassen eher weniger Welpen auf einmal geboren werden als bei grossen, das kann aber nicht garantiert werden. Daher muss man sich gut überlegen, ob man ein Dutzend Welpen auf einmal versorgen und möglicherweise sogar mit der Flasche füttern kann, sollte die Hündin nicht genug Milch produzieren.
Wichtig ist ausserdem, sich auszurechnen, welchen Verkaufspreis man für die Welpen verlangen kann und welche Kosten durch Unterhalt der Tiere, Impfungen, Identifizierung der Welpen usw. bis zum Verkauf entstehen. Ist die Hündin nicht ins Schweizerische Hundestammbuch eingetragen, können die Welpen nur zu einem niedrigeren Preis verkauft werden. Bei einer Geburt können ausserdem Komplikationen auftreten, weshalb es wichtig ist, den Tierarzt für einen Notkaiserschnitt in Bereitschaft zu haben.
Ein erfolgreicher Züchter braucht auch Fachkenntnisse und eine gewisse technische Ausstattung. Im Idealfall steht ein Brutkasten mit einer Infrarotlampe bereit, damit die Welpen ihre Körpertemperatur in den ersten Lebenstagen halten können.
Eine Aufzucht im Sinne des Tierwohls
Eine wichtige Grundregel ist: pro Hündin weniger als 3 Würfe in 2 Jahren. In welchem Alter eine Hündin frühestens und spätestens werfen sollte, wird vom jeweiligen Rasseklub festgelegt. Bei Mischlingen wird empfohlen, das Ende des zweiten Zyklus abzuwarten, bevor mit der Fortpflanzung begonnen wird.
Der Züchter muss den Käufer genau darüber informieren, wie dieser sich in jedem Lebensalter um den Hund der jeweiligen Rasse kümmern muss. Das Goldene Gütezeichen ist eine Auszeichnung der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft (SKG) für Züchter, die besonders auf eine artgerechte Aufzucht und Sozialisierung achten. Dieses Dokument enthält alle Voraussetzungen, die für diese Auszeichnung erfüllt sein müssen. Es kann auch als Orientierungshilfe für die eigene Aufzucht dienen und Hinweise zu den nötigen Hygiene- und Präventionsmassnahmen geben.
Ein wichtiger Helfer: der Tierarzt
Der Tierarzt spielt eine wichtige Rolle in diesem Projekt: Er gibt Ratschläge und unterstützt tatkräftig in allen tiergesundheitlichen Belangen. Er kann auch bei der Auswahl des Deckrüden nach diversen Kriterien wie etwa der gewünschten Fellfarbe der Welpen helfen. Ausserdem weiss er, welche Nährstoffe eine trächtige oder säugende Hündin zu sich nehmen sollte, und kann erklären, wie beim schrittweisen Absetzen der Welpen vorzugehen ist. Kontrollen vor und nach der Geburt sind angezeigt, um zu überprüfen, wie viele Welpen die Hündin trägt bzw. ob sie alle Welpen geworfen hat. Der Tierarzt kann auch antiparasitäre Behandlungen der Hündin während der Tragezeit und bei der Geburt der Welpen sowie Impfungen und die gesetzlich verpflichtende Identifizierung der Welpen vornehmen. Ausserdem kann er ein Gesundheitszeugnis ausstellen, bevor die kleinen Fellknäuel zu ihrem neuen Zuhause aufbrechen.