Hat man sich dafür entschieden, sich einen Hund anzuschaffen, steht man zunächst vor einer schwierigen, manchmal vielleicht sogar stressigen Entscheidung: Welchen Vierbeiner soll man wählen und wo sollte man ihn am besten kaufen? Mit dem Kauf beim Züchter unterstützt man nicht nur die Entwicklung einer Rasse, sondern man kann auch genau die Rasse finden, die zu einem passt.
In der Schweiz unterliegen Hunde- und Katzenzüchter einer Reihe gesetzlicher Vorschriften. So müssen alle Welpen mit Mikrochip oder Tätowierung gekennzeichnet abgegeben werden. Ausserdem wird empfohlen, sie vor dem Verkauf impfen zu lassen und ein tierärztliches Gesundheitszeugnis ausstellen zu lassen. Der Käufer sollte darauf achten, dass es sich um einen offiziell anerkannten Züchter handelt, der einen ordnungsgemässen Kaufvertrag ausfertigen kann. Die Hundezucht ist in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich reglementiert. Fakt ist auch, dass viele Züchter ohne Genehmigung tätig sind. Beim Kauf eines Rassehundes sollte der Züchter über die Eigenschaften und Besonderheiten der jeweiligen Rasse informieren. Ausserdem sollte überprüft werden, ob der Züchter den Wurf der Schweizerischen Kynologischen Gesellschaft gemeldet hat. Je nach Rasse empfiehlt sich ein Gentest der Elterntiere, um zu vermeiden, dass bestimmte Krankheiten auf die Welpen übertragen werden.
Von der 3. bis zur 12. Lebenswoche durchläuft der Welpe die sogenannte Sozialisierungsphase. Es ist wichtig, den Welpen nicht zu früh von seiner Mutter zu trennen. Das Gesetz erlaubt die Welpenabgabe zwar bereits nach der 8. Woche, für eine bestmögliche Sozialisierung wird jedoch empfohlen, bis nach der 10. Woche damit zu warten. Während der gemeinsamen Zeit mit seiner Mutter und seinen Wurfgeschwistern lernt der Welpe nämlich, seine Umgebung in einem vertrauensvollen Rahmen zu erkunden, sowie die Beisshemmung und die Interaktion mit anderen Lebewesen. In einer Hundezucht trifft der Welpe manchmal auf Kinder, Katzen und andere Tiere, was für seine Sozialisierung sehr nützlich ist. Will man sich einen kinderlieben Familienhund anschaffen, sollte man möglichst einen Welpen wählen, der seine ersten Lebenswochen gemeinsam mit Kindern verbracht hat. Der Züchter weiss genau, welcher Welpe sich mit Kindern am wohlsten fühlt. Trotzdem ist es wichtig, sowohl für den Welpen als auch für die Kinder im Haus feste Regeln aufzustellen, um die Sicherheit aller zu gewährleisten. Einige sehr engagierte Züchter beginnen manchmal bereits, an der Stubenreinheit und Beisshemmung usw. des Welpen zu arbeiten. Künftige Hundebesitzer, die sich diese Arbeit nicht zutrauen, sollten sich bevorzugt an solche Züchter wenden.
Ein weiterer entscheidender Punkt ist die Zeit, die den Welpen gewidmet wird: Bei privaten Züchtern leben sie zwar manchmal in der Familie, es kann jedoch sein, dass der Züchter die Sozialisierung der Welpen aufgrund seiner zeitintensiven Arbeit vernachlässigt. In grösseren Zuchtbetrieben haben die Angestellten für die Entwicklung des Hundes nur begrenzt Zeit. Nur in einem ausführlichen Gespräch bekommt man eine Vorstellung davon, wie viel Zeit für die Stimulation der Welpen aufgewendet wird und auf welche Weise diese erfolgt (Spielzeug, Spaziergänge im Freien, wenn die Welpen älter sind, Spiele mit Kindern, Stimulation durch Geräusche, Musik usw.).
Der Hinweis «Nur nach Terminvereinbarung» auf der Website des Züchters oder die Bitte, sich beim Besuch des Zuchtbetriebs, die Schuhe auszuziehen oder Überschuhe anzuziehen und sich die Hände zu waschen, bevor man auf die Welpen trifft, sind alles Zeichen dafür, dass der Züchter Wert auf Hygiene legt.
Es wird empfohlen, den Zuchtbetrieb vorab zu besuchen, um den Welpen zu sehen, den Züchter kennenzulernen und sich ein Bild von den Aufzuchtbedingungen zu machen. Skrupellose Verkäufer nutzen das Internet oder Verkaufsplattformen für Privatpersonen, um sehr junge, kranke Hunde illegal aus dem Ausland (vor allem aus Osteuropa) zu importieren und diese Welpen dann – oftmals sogar sehr teuer – als Rassehunde zu verkaufen, was sie nicht immer sind. Fotos können manchmal trügen, es gilt also, gut aufzupassen und einen Welpen bevorzugt bei einem im Verzeichnis des jeweiligen Rasseklubs erfassten Züchter zu kaufen.
Der Kauf eines Welpen beim Züchter bietet eine gewisse Absicherung: Die meisten Züchter sind grosse Hundeliebhaber, denen es am Herzen liegt, dass sich die Welpen gut entwickeln und wohlfühlen. Damit der Hundekauf reibungslos verläuft, ist es wichtig, sich Zeit für ein ausführliches Gespräch mit dem Züchter zu nehmen und ein Vertrauensverhältnis zu ihm aufzubauen.