Erziehung, Verhalten
25.06.2020

Tipps für eine katzengerechte Wohnung

2018 lebte in 28 % der Schweizer Haushalte zumindest eine Katze – der Stubentiger ist somit das beliebteste Haustier der Schweizerinnen und Schweizer. Laut Gesetz sind mindestens 7 m² Grundfläche für bis zu vier Katzen und 1,7 m² für jede weitere Katze vorzusehen. Die Haltung von Wohnungskatzen ist also erlaubt. Abgesehen von diesen Mindestvorgaben ist allerdings auch Rücksicht auf die verschiedenen Bedürfnisse des Tieres zu nehmen.

Können alle Katzen in einer Wohnung gehalten werden?

Für eine glückliche Wohnungskatze müssen ein paar grundlegende Regeln eingehalten werden: So ist es wichtig, dass sie von Geburt an an das Leben in einer Wohnung gewöhnt ist. Katzen, die auf dem Land aufwachsen und dann plötzlich nicht mehr ins Freie können, würde das Leben in einer Wohnung sehr zusetzen. Sie könnten in der Folge unerwünschte Verhaltensweisen wie Unsauberkeit und Aggressivität entwickeln, die in manchen schweren Fällen bis zur Selbstverstümmelung gehen können.

Bevor man eine Katze zu sich in die Wohnung nimmt, muss man zudem wissen, wie viel Bewegung sie benötigt. Sehr energiegeladene Tiere wie Siam- oder Abessinerkatzen fühlen sich in einer Wohnung alles andere als wohl, während sich weniger aktive Rassen wie Perser- oder Ragdoll-Katzen leichter an das Leben in einer Wohnung gewöhnen.

In einem Mehrkatzenhaushalt ist darauf zu achten, dass alle Tiere gesellig und keine Einzelgänger sind, da sich das Zusammenleben ansonsten schwierig gestalten könnte. Ausserdem sollte jede Katze zumindest ein ihr stets zugängliches Zimmer zur Verfügung haben sowie ihre eigene Toilette, ihren eigenen Futter- und Wassernapf und ihren eigenen Schlafplatz.

Wie gestaltet man ein ansprechendes Umfeld für eine Wohnungskatze?

Katzen verbringen zwar viel Zeit mit Schlafen, brauchen aber auch Bewegung. Katzen, die nach draussen können, erkunden instinktiv ihre Umgebung, jagen und klettern auf Bäume. Auch Wohnungskatzen müssen sich körperlich und geistig verausgaben können, um Übergewicht und in der Folge Typ-II-Diabetes vorzubeugen, wovon vor allem Wohnungskatzen betroffen sind. Ideal dafür geeignet sind Katzenbäume, auf denen der Stubentiger herumklettern und -springen und seine Krallen wetzen kann. Auch Spielwände, die an verschiedenen Stellen in der Wohnung angebracht werden können, animieren die Katze zu körperlicher Betätigung.

Da sich Wohnungskatzen oft langweilen, ist es wichtig, sie auch geistig zu fordern. Fummelbretter zum Beispiel, die mit Trockenfutter bestückt werden, bieten der Katze die Möglichkeit, ihren Jagdtrieb auszuleben. Zudem helfen sie, Übergewicht vorzubeugen, da die Katze weniger und langsamer frisst – sie muss schliesslich erst an ihr Futter herankommen.

Sie sollte auch Zugang zu einem Fenster haben, um das Geschehen draussen beobachten zu können. Fensterplätze und Balkone sollten jedoch gesichert sein, da Katzen gerne davon herabspringen. In der Stadt Bern, der das Wohlbefinden von Wohnungskatzen ein grosses Anliegen ist, boomen Katzenleitern. Diese – wie manche finden – wahren architektonischen Meisterwerke ermöglichen es Wohnungskatzen, jederzeit und sicher ins Freie zu gehen und wieder in die Wohnung zurückkehren.