Hat man sich erst mal nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, einen Hund oder eine Katze zu adoptieren, gilt es, sich als nächstes zu überlegen, woher das Tier kommen soll. Wie immer gibt es nicht die eine richtige Antwort, weshalb hier die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen genannt werden.
Professionelle Zucht
Sucht man ein Exemplar einer bestimmten Rasse, liegt es nahe, sich über die professionellen Züchter in der Umgebung zu informieren. Natürlich sind nicht alle Zuchtbetriebe gleich gut. Empfehlenswert sind besonders jene, deren Züchter echte Tierliebhaber sind, die Vorsorgeuntersuchungen wegen rassespezifischer Erbkrankheiten machen lassen und auf die Genetik der Nachkommen achten. Vor einer Entscheidung ist es also wichtig, sich in seinem Umfeld umzuhören und, wenn möglich, den Zuchtbetrieb zu besuchen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden.
Der Vorteil eines guten Zuchtbetriebs ist, dass echte Rassetiere mitsamt allen offiziellen Unterlagen verkauft werden – hier sind echte Profis am Werk. Ausserdem ist die gute körperliche und geistige Gesundheit des Kätzchens oder Welpen sicher. Diese sind zudem meist schon etwas sozialisiert, da sie mit älteren Tieren, die sich bereits «im Ruhestand» befinden, Kontakt haben.
Allerdings sind die Kleinen oft sehr teuer und manchmal kann man sich der Qualität der Aufzucht nicht ganz sicher sein. Ausserdem gibt es oft Wartelisten, weshalb es wichtig ist, sich so früh wie möglich mit dem Züchter in Verbindung zu setzen.
Privatperson
Es gibt immer mehr private Züchter, die zum Teil auch schon professionellen Züchtern das Wasser reichen können. Dabei handelt es sich um Tierbesitzer, die wollten, dass ihr Tier einmal oder öfter Junge zur Welt bringt (oder aber ihr Weibchen wurde unvermutet gedeckt). Von Fall zu Fall können hier also die Erfahrungen sehr unterschiedlich ausfallen. Sollte ein Rassehund gewünscht sein, muss gut auf die entsprechenden Unterlagen geachtet werden. Ausserdem sollte zumindest bekannt sein, ob das Tier auf Erbkrankheiten untersucht wurde. Von Vorteil ist, dass es meist sehr leicht ist, auf diesem Wege ein Tier zu finden, welches zum einen oft weniger kostet als bei einem professionellen Züchter und zum anderen gut mit der ganzen Familie sozialisiert ist.
Tierheim, Tierschutzverein
Für die Adoption aus dem Tierheim entscheiden sich meist Tierfreunde, die ausgesetzten Vierbeinern eine zweite (oder x-te) Chance geben wollen. In diesem Fall sind Wesen und Temperament des Tieres bereits besser bekannt, da die ehrenamtlichen Helfer länger damit zu tun haben. Das ist vor allem bei Katzen wichtig, bei denen es selbst dann schwierig ist, den Charakter vorherzusagen, wenn die Eltern gut bekannt sind. Ausserdem sind die Tiere im Tierheim bereits sterilisiert und geimpft und können zu einem niedrigen Preis adoptiert werden.
Der grösste Nachteil können (zum Teil unbekannte) Verhaltensprobleme bei manchen Tieren sein, mit denen nicht jeder Besitzer zurechtkommt: Aufgrund ihrer Vergangenheit haben manche Tiere gewisse grundlegende Dinge nicht oder nur unzureichend gelernt. Sie sind beispielsweise nicht stubenrein oder haben Angst vor Menschen oder anderen Tieren.
Tierhandlung
Auch bei den Tierhandlungen gilt der Grundsatz «Nicht alle sind gleich». Jedoch eilt ihnen insgesamt ein eher schlechter Ruf voraus: Die Welpen und Kätzchen sind oft unzureichend sozialisiert und die Mutter konnte keine Erziehungsarbeit leisten, sie sind im Allgemeinen sehr teuer und die Abstammung ist nicht immer bekannt (oder sie kommen aus Massenzuchten). Ausserdem leiden sie oft an Infektionskrankheiten wie der Parvovirose, die im schlimmsten Fall dazu führen können, dass das Kleine ein paar Tage nach der Adoption stirbt.