Gesundheit
08.07.2020

Die chronische Nierenerkrankung der Katze

Bei der chronischen Nierenerkrankung der Katze (CNE) handelt es sich um eine Funktionsstörung der Nieren, die eine mangelhafte Ausscheidung der Abfallprodukte im Blut über den Urin zur Folge hat. Die CNE gilt als eine der häufigsten Todesursachen bei Katzen. Schätzungen zufolge leiden rund 30 % aller Katzen über 15 Jahre an dieser Erkrankung. CNE tritt auch bei Hunden auf, allerdings weniger häufig als bei Katzen.

Wie entsteht die CNE?

Obgleich die chronische Nierenerkrankung in jedem Alter auftreten kann, sind vermehrt ältere Katzen davon betroffen. Es handelt sich dabei um eine kontinuierliche Verschlechterung der Nierenstruktur und -funktion – meistens aufgrund des fortschreitenden Alters des Tieres. Sie kann aber auch andere Ursachen haben, wie eine Vergiftung durch Medikamente, eine bakterielle Infektion oder einen Tumor. Genetische Faktoren, wie etwa im Fall der Perserkatze, können ebenfalls eine Rolle spielen.

Wie erkennt man die chronische Nierenerkrankung bei seiner Katze?

Die chronische Nierenerkrankung der Katze schreitet schleichend fort. Erst wenn bereits zwei Drittel des Nierengewebes zerstört sind, zeigt die Katze Symptome. Bis dahin arbeiten die Nieren aufgrund ihrer guten Kompensationsfähigkeit nämlich ohne Einschränkungen. Die ersten Symptome treten also oft erst spät auf, wenn die Nierenfunktion bereits gestört ist. Es ist wichtig, die klinischen Symptome der CNE zu erkennen, um das Tier so schnell wie möglich zum Tierarzt bringen zu können. Erste Anzeichen sind oft vermehrtes Trinken sowie häufigeres und vermehrtes Urinieren. Dann kommen Symptome im Zusammenhang mit dem Verdauungstrakt hinzu wie Appetitverlust, Mundgeruch, Erbrechen, Durchfall und Gewichtsverlust. Im weiteren Verlauf der Krankheit können schliesslich stumpfes, ungepflegtes Fell und Abgeschlagenheit beobachtet werden.

Der Tierarzt stellt die Diagnose mittels Blutuntersuchung und Harnanalyse.

Wie kann man der chronischen Nierenerkrankung vorbeugen?

Mit einer gesunden Lebensweise der Katze sowie regelmässigen Impfungen und antiparasitären Behandlungen kann der chronischen Nierenerkrankung vorgebeugt werden. Die kontinuierliche Verschlechterung der Nieren kann nämlich durch Infektionskrankheiten bedingt sein. Ausserdem sollte auf eine qualitativ hochwertige Ernährung und eine ausreichende Wasserzufuhr geachtet werden, da minderwertige Proteine und Flüssigkeitsmangel die CNE begünstigen.

Wie wird die CNE behandelt?

Wenn die chronische Nierenerkrankung erkannt wird, ist die Schädigung der Nieren bereits fortgeschritten und leider irreversibel. Ziel ist es also, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und der Katze eine befriedigende Lebensqualität und noch einige schöne Jahre zu bieten. Die wichtigste Massnahme bei der Behandlung ist die Umstellung auf eine spezielle Diät mit wenig, dafür aber hochwertigem Phosphat und Eiweiss. Ausserdem ist darauf zu achten, dass die Katze ausreichend trinkt. Sie sollte stets freien Zugang zu frischem Wasser haben. Manchmal kann es helfen, dem Trockenfutter etwas Wasser oder Nassfutter beizumengen, um sicherzustellen, dass sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Der Tierarzt kann auch Medikamente wie Anti-Brechmittel oder Antazida verschreiben. Regelmässige Kontrollen beim Tierarzt sind angezeigt, um die Blut- und Urinwerte zu überwachen und die Behandlung entsprechend anzupassen.